Über Qi Gong

Qi Gong ist eine ca. viertausend Jahre alte Methode zur Selbstheilung und Stärkung der Lebensenergie. Noch heute spielen sogenannte Bewegungslehren eine große Rolle im asiatischen Raum und auch in westlichen Gefilden lernt man dieses alte Kulturerbe immer mehr zu schätzen. Verschiedene mentale und ganzheitliche Übungen werden unter dem Begriff Qi Gong zusammen gefasst. Das chinesische Wort „Qi“ bedeutet Luft, Atem, Wind und Wolken. Es ist bezeichnend für die Lebenskraft oder auch Lebensessenz. Das Wort „Gong“ steht für Übung. Durch Qi Gong werden die Körperkräfte harmonisiert. Alle Übungen dienen zur Aktivierung des Qi-Flusses, zur Reinigung des Körpers und des Geistes.

Der Atem verbindet sich mit der Klarheit der Gedanken und unser inneres Wesen verschmilzt mit dem kosmischen Ganzen.

Qi Gong, mit den harmonischen Bewegungen in konzentrierter Ruhe, entdecken wir verborgene Energiequellen, pflegen und aktivieren sie. Die einfachen, leicht zu erlernenden Übungen sind nach jahrtausenden alten  chinesischen Überlieferungen der Quell ewiger Jugend. Sie setzen einen Prozess in Gang, der eine lang anhaltende Harmonie von Körper, Geist und Seele bewirkt. Eine Harmonie, die Qi, unsere Lebensenergie, frei und ungehindert im Körper fließen lässt und unsere Selbstheilungskräfte aktiviert.

Hohe Meister des Qi Gong sind in der Lage ihr Qi auf andere Menschen zu übertragen. Was wie Zauberei aussieht ist wissenschaftlich belegt. Die Qi-Übertragung hilft Krankheiten zu heilen und trägt zur Stärkung des Immunsystems bei.

(Abbildungen aus den Mawangdui-Dokumente (168 v.Chr.) )

Qi Gong hat in China eine über 4 Jahrtausende alte Tradition.

Elemente der Traditionellen Chinesischen Medizin, des Daoismus, des Buddhismus, des Konfuzianismus und auch Überlieferungen der Volksweisheit fließen in dieser Heilmethode zusammen. Im Laufe der Jahrtausende entwickelten sich zahlreiche Stile und Formen des Qi Gong. Die meistens geheim gehalten wurden und von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Allen Stilen ist aber eines gemeinsam, immer steht die Harmonisierung von Geist, Körper und Seele und der freie Fluss von Qi, der Lebenskraft, im Mittelpunkt.

In frühen Schriften taucht auch immer wieder der Begriff Yangsheng auf.

Yangsheng

Yangsheng bedeutet “Pflege des Lebens”. Dieser Begriff bezeichnet die lange Tradition der Kultivierung des Lebens auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene. Hierzu zählen die Übungen des Qigong ebenso wie Ernährung, Kleidung, menschliches Verhalten, Einordnen in natürliche Gegebenheiten wie Tages- und Jahreszeiten und das weite Spektrum der Bildung und Kunst. Besonders enge Verbindungen bestehen zu Philosophie, Dichtung, Musik, Kalligraphie und Malerei, zu deren Genuss und Ausübung. Die Übungen des Qigong werden damit in einen weiten kulturellen Rahmen gestellt.

Der Anwendungsbereich von Qigong ist breit und umfasst Gesundheitsbildung, Gesunderhaltung, Prävention, Therapie chronischer Erkrankungen, Linderung von Beschwerden, Rehabilitation, Schulung von Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit, Entspannung und Stressreduktion, Bereicherung für künstlerische Tätigkeiten.

Durch die Möglichkeit, die Übungen gemäß den individuellen Bedingungen anzupassen und auszuwählen, können Qigong-Übungen unabhängig vom Alter und weitgehend unabhängig vom Gesundheitszustand von jedem erlernt und geübt werden.

Für das Erlernen von Qigong-Übungen ist die Anleitung durch einen erfahrenen Lehrer notwendig.

Was ist Qi Gong? Und wie wirkt es?

Einige Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin werden uns hier weiterbringen.
Qi bedeutet soviel wie Lebensenergie. In der chinesischen Philosophie ist Qi die Urkraft allen Lebens. Eine Kraft, die alles durchdringt. Den Kosmos, jedes Tier, jede Pflanze und natürlich auch den Menschen.
Gong bedeutet soviel wie beharrliches Üben. Es geht um die ausdauernde Arbeit an der Lebenskraft. Darum sie zu mehren, zu pflegen und zu kultivieren.

Doch wie und wo ist Qi im Körper lokalisiert?

Schon vor Jahrtausenden fand man in China durch Beobachtung und Erfahrung heraus, dass es neben den Leitbahnen – Venen und Arterien, Lymphe und Nerven – auch die Meridiane – die Leitbahnen des Qi – gibt. Das vernetzte System der Meridiane ist ein komplexes Energiesystem, dass sich bis in die kleinsten Teile gegenseitig beeinflusst und direkt mit den Organen im Inneren des Körpers in Verbindung steht.

Fließt das Qi ungehindert, ist der Mensch gesund.

Ist ein Leitweg blockiert, so kommt es in ihm und dem zugehörigen Organ zu einer Unterversorgung. Es entsteht langsam eine Erkrankung.

Die Traditionelle Chinesische Medizin ist durch ihren jahrtausend alten Erfahrungsschatz  in der Lage Störungen des Qi-Flusses schon im Ansatz zu erkennen und wirksam zu behandeln. Die Entstehung von Krankheiten kann dadurch schon im Keime unterbunden werden.

Qi Gong ist ein fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Das Ziel aller Qi Gong Übungen ist es, das Qi wieder frei im Körper fließen zu lassen.

In der Akupunktur wird der Qi-Fluss auf der Leitbahn und dem zugeordneten Organ mit Hilfe von Nadeln beeinflusst, die an den Akupunkturpunkten (den Toren der Energie) angebracht werden. Beim Qi Gong werden diese Punkte durch die fein aufeinander abgestimmten Bewegungen, durch die Konzentration und durch den Atem angeregt und das Qi zum fließen gebracht.

Elementar wichtig für das Verstehen der chinesischen Kultur und für die Wirkungsweise des Qi Gong sind die polaren Kräfte Yin und Yang. Das bekannte Yin-Yang-Zeichen ist das Symbol für zwei polare Kräfte, die die Welt prägen, sich ständig gegenseitig durchdringen und für Ausgleich und Wandel im Leben sorgen.
Der helle Teil symbolisiert Yang, der dunkle Yin.

In jedem der beiden ist aber gleichzeitig der Andere, symbolisiert durch den kleinen Punkt, enthalten.
Yin bedeutet ursprünglich die nördliche Seite des Berges, Yang die südliche.

Im Grunde bezeichnen diese Begriffe aber alle Polaritäten dieser Erde.

Wie Erde – Himmel, Wasser – Feuer, Frau – Mann, Ruhe – Bewegung, Kälte – Hitze, Nacht – Tag, Entspannung – Spannung und vieles mehr.

Nach chinesischer Vorstellung ist ein Mensch gesund, wenn ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Yin und Yang, z.B. zwischen Ruhe und Bewegung oder zwischen Spannung und Entspannung, vorhanden ist.

Die Übungen, das Qi Gong, setzen einen Prozess in Gang, der das fließende Gleichgewicht zwischen Yin und Yang im Körper wieder herstellt und anhaltend stabilisiert.